So stellen Sie kinderleicht Ihr selbstgemachtes und delikates Sauerkraut mit Ihrem Gärtopf her
Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie mit Ihrem Gärtopf selbst Weißkraut zu leckerem Sauerkraut vergären.
1. Schritt: Die gründliche Reinigung Ihres Gärtopfes
Waschen Sie Ihren Gärtopf vor der Benutzung gründlich mit Wasser aus. Falls Ihr Keramik-Gärtopf sich nicht alleine durch Wasser reinigen lässt, können Sie ihn auch mit einem auf Seife basierendem Putzmittel oder auch Essig reinigen. Steinzeug-Keramik ist unempfindlich gegenüber natürlichen Säuren. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass keine Putzmittel-Rückstände im Topf zurückbleiben, denn das würde den Gärprozess beeinflussen.
2. Waschen und Schneiden des Sauerkrauts
Waschen Sie den Krautkopf gründlich mit Leitungswasser und lassen Sie ihn trocknen. Entfernen Sie anschleißend den harten inneren Anteil des Krautkopfes, da dieser einen höheren Bitteranteil aufweist und dieser sich ungünstig auf den Geschmack auswirken würde.
2.1 Schneiden des Sauerkrauts mit einem Krauthobel.
Hinweis: Heben Sie vor dem Schneiden einige große Blätter auf, denn diese werden später für die Auflage der Beschwerungssteine benötigt.
Das Schneiden des Sauerkrauts gelingt am einfachsten mit einem Krauthobel. Bei der Auswahl des Hobels sollte darauf geachtet werden, dass der Schlitten leichtgängig über den Krauthobel gleitet und die Messer aus rostfreiem Edelstahl bestehen.
Legen Sie den Krautkopf in den Schlitten des Hobels ein und ziehen Sie ihn so lange über die Klingen, bis der Krautkopf komplett mit dem Krauthobel verarbeitet ist.
2.2 Schneiden des Sauerkrauts mit einem Messer.
Für den ersten Sauerkrautversuch können Sie den Krautkopf auch per Hand zerkleinern. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Sauerkrautstreifen eine Breite von ca. 1 cm haben.
3. Befüllen des Gärtopfes
Ein erneutes Waschen des zerkleinerten Krautkopfes vor dem Einfüllen in den Gärtopf ist nicht nötig und könnte zum Verwässern des Sauerkrauts führen.
Legen Sie eine erste Schicht des gehobelten Krautes in den Gärtopf (ca. 5 bis 10 cm) und stampfen Sie mit Hilfe eines Krautstampfers oder mit den Händen das Kraut ein. Seien Sie dabei besonders vorsichtig und üben Sie nicht zuviel Druck aus, den die Seitenwände des Topfes könnten Schaden nehmen. Alternativ bietet sich eine Schüssel an, in der das Kraut verdichtet und anschließend in den Topf überführt wird.
Mischen Sie unter jede Lage Kraut die gewünschten Gewürze wie Wacholderbeeren, Dill und/oder Kümmel. Möchten Sie Ihrem Kraut eine besondere Note verleihen, so können auch Schinkenwürfel zugegeben werden.
Wiederholen Sie dies so oft, bis Ihr Topf gefüllt ist. Achten Sie dabei darauf, dass bis zur Oberkante des Topfes noch genügend Platz für die Beschwerungssteine bleibt.
3.1. Der zweigeteilte Beschwerungsstein
Zu Omas Zeiten legte man ein Holzbrett, welches in ein Tuch eingewickelt wurde, in den Gärtopf und beschwerte es mit einem großen Stein. Bei dieser Methode ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich Bakterien im Holz befinden und sich Schimmel im Gärtopf bildet.
Wir verwenden hierfür den zweigeteilten Beschwerungsstein aus Steinzeug-Keramik. Dieser erzeugt den nötigen Druck, welcher für die Gärung notwendig ist und hat die selben keimabweisenden Eigenschaften wie der Gärtopf selbst.
Die beiden Steine bilden in der Mitte ein Loch und schließen an den Kanten nicht bündig ab. Das ist wichtig, um die Gase, die bei der Gärung entstehen, am Stein vorbei entweichen zu lassen.
Nehmen Sie ein großes Blatt des Krautkopfes, welches nicht zerkleinert wurde und legen Sie es auf die Krautschnipsel im Gärtopf.
Legen Sie anschließend die Beschwerungssteine auf dem Krautblatt im Gärtopf ab und vergewissern Sie sich, dass die Steine von der Flüssigkeit bedeckt werden.
4. Der Gärprozess im Gärtopf
Schließen Sie den Gärtopf mit dem Deckel und befüllen Sie die Wasserrinne mit Leitungswasser. Dies bildet den luftdichten Abschluss zum Gärtopf. Da nun keine Luft mehr in den Gärtopf eindringen kann, können dies auch keine Bakterien und das Sauerkraut im Gärtopf ist vor Schimmelbildung geschützt.
Stellen Sie den Gärtopf an einen, wenn möglich kühlen, Raum ab. Hierzu eignet sich in den meisten Fällen am besten der Keller des Hauses. An wärmeren Standorten kann das Wasser in der Wasserrinne verdunsten, so dass regelmäßige Kontrolle des Wasserstandes und gegebenenfalls Nachfüllen zu empfehlen ist.
4.1 Die Dauer des Gärprozesses
Je nach Art des Gemüses kann sich die Gärzeit im Gärtopf unterscheiden. Sie liegt im Normalfall zwischen 4 und 6 Wochen.
Bitte beachten Sie, dass in den ersten 3 Wochen nach dem Einfüllen des Krautes in den Gärtopf der Deckel nicht abgenommen werden darf! Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass sich immer ausreichend Wasser in der Wasserrinne des Gärtopfes befindet. Die luftdichte Abdichtung darf nicht unterbrochen werden.
5. Entnahme des fertigen Sauerkrauts
Entnehmen Sie nicht jeden Tag Sauerkraut aus dem Gärtopf, da auch das fertige Sauergemüse anfällig für Bakterien sein kann. Günstiger ist es, dem Gärtopf eine für eine Woche ausreichende Portion zu entnehmen und diese in einem luftdichten Gefäß (z.B. Glasbehälter o.Ä.) in den Kühlschrank zu stellen. Erst wenn dieser Vorrat aufgebraucht ist, sollten Sie weiteres Gemüse entnehmen.
Natürlich können Sie das Sauerkraut auch portionsweise einfrieren, denn alle gesunden Inhaltsstoffe bleiben dabei erhalten. So können Sie Ihren Gärtopf schon zeitnah neu befüllen.
Übrigens: eine Broschüre mit einer Gebrauchsanweisung für Ihren Gärtopf, Wissenswertem zum Thema Fermentierung und vielen weiteren leckeren Rezepten legen wir jedem unserer Gärtöpfe bei. So finden sich Einsteiger schnell zurecht und Profis gewinnen neue Anregungen.
Lassen Sie es sich schmecken!